Gastbeitrag von Helga Trüpel erschienen in leicht veränderter Form in der Frankfurter Rundschau/Berliner Zeitung vom 21.12.2012, S.10 (http://www.fr-online.de/meinung/gastbeitrag-teilen-und-tauschen-braucht-freiheit,1472602,21160456.html)
In der Urheberrechtsdebatte tobt seit geraumer Zeit ein wahrer Kulturkampf zwischen Verfechtern des Status quo und denjenigen, die mit der Macht des Faktischen der digitalen Realität argumentieren. So hat sich der Streit um die Urheberrechtsreform extrem emotionalisiert. Verständlich, geht es einerseits doch um die Frage, wie in der digitalen Welt professionelle, kreative Arbeit nachhaltig finanziert und kulturelle Vielfalt aufrechterhalten werden kann. Aber andererseits auch darum, wie eine breite kulturelle Teilhabe und ein höchstmögliches Datenschutzniveau zu gewährleisten sind. Nach Jahren des heftigen Clinches, auch zwischen Netz- und Kulturpolitikern, könnte die Klärung des zentralen Begriffs des „Sharings“ in der digitalen Welt zum Finden neuer Kompromisse führen.